Forum Einloggportal
Loginname: Einen Zugang registrieren
Passwort:     Passwort vergessen?

Forum www.religion-und-spiritualitaet.de    Religion und Spiritualität    Bibelstellen  ›  Weide meine Lämmer (Joh 21, 15ff) Moderatoren: Weber
Mitglied(er) im Forum
Keine Mitglieder und 1 Gäste

Weide meine Lämmer (Joh 21, 15ff)   Dieses Thema wurde bisher 1.250 mal gelesen. Thema ausdrucken Thema ausdrucken
1 Seiten 1 Thema empfehlen
Dickers
18 Mai 2005, 14:38 Einem Moderator melden Einem Moderator melden
0 - 25 Beiträge
Beiträge: 16
In den vergangenen Wochen waren die Medien geprägt vom Bild des Papstes: zuerst vom sterbenden, dann vom neuen Papst. Hohe Einschaltquoten schienen zu signalisieren: Kirche, Religion und Glaube sind wieder „in“. Zum Weltjugendtag werden mehrere hunderdtausend - meist junge - Menschen erwartet. Ein Zeichen für „Alles-wird-wieder gut“?

Ich bin da skeptisch und erinnere mich an das naive Gespräch zweier kleiner Mädchen. Meint die eine: "Der Papst ist gegen die Antibaby-Pille.“ Fragt die andere: "Was ist Papst?" Damit will ich sagen: von Papst, Kirche, Religion mögen sie gehört bzw. gesehen haben. Aber sind auch die damit verbundenen Lebensinhalte bei ihnen „angekommen“?

Zwar behaupten viele: "Wie ich lebe, das geht keinen etwas an!" Dass aber dennoch Menschen nach Orientierung suchen - auch in der Kirche, auch in den Religionen - davon bin ich überzeugt. Was nützt es allerdings, wenn diejenigen, an die sie sich wenden wollen, „weit weg“ sind, sozusagen „auf einem anderen Stern“ leben?
„Weide meine Lämmer, weide meine Schafe.“ (Joh 21,15ff) Das Wort Jesu an Simon Petrus heißt nicht: Sag ihnen, was sie zu tun haben, und dann zieh dich auf die Parkbank zurück, um die nächsten Anordnungen vorbereiten zu können. Petrus, seine Nachfolger und alle Obrigkeiten, die im Namen von Religion auf Menschen zugehen, müssen nahe bei den Menschen sein, damit sie gegenseitig ihre Stimmen hören können. Die gegenseitige Nähe von oben und unten, das wirkliche „Aufeinander-Hören“ scheint mir weithin abhanden gekommen zu sein. Wenn Religion eine Liebesgeschichte zwischen Gott – welche Gestalt der auch immer haben mag – und Mensch begründen soll, dann reicht es nicht, im „Papamobil“ durch die Menge zu fahren, um Nähe zu signalisieren. „Aussteigen“, „der Zug endet hier“ – heißt es auf manchen Bahnhöfen. Wer wirklich ankommen will, muss zu Fuß weiter und das Bad in der Menge nehmen.
Das gilt in besonderem Maße für die Kirche, für alle Kirchen. Wir erleben, wie kritisch die meisten Menschen ihnen gegenüber stehen. Oft haben sie allen Grund zu der Annahme, dass Liebe und gegenseitiges Verstehen, das in ihnen verkündet wird, von ihnen selbst nicht gelebt wird. Und dann wird die Frage schon berechtigt: „Warum bleibe ich noch in dieser Kirche?“ Noch haben viele den Traum nicht ausgeträumt, dass sie sich weiter entwickeln und entfalten wird.

Oder ist das ein leerer Traum?



geloggt Offline
PrivatnachrichtPrivatnachricht
Sardy
26 Dezember 2005, 15:31 Einem Moderator melden Einem Moderator melden
26 - 50 Beiträge
Beiträge: 30
ein leerer Traum?

Welche Hoffnung kann man noch angesichts einer totalitären Kirchenverfassung haben, die einem Menschen die Macht gibt, sogar den beispiellosen Einbruch des Gottesgeistes im 2. Vatikanischen Konzil "unfehlbar" zu einer kleinen Panne reduzieren zu können? Gorbatschow konnte im Kreml etwas ändern, weil er mit menschlichen Strukturen zu tun hatte. Ein Papst in der Rolle des Reformators? Ein Papst, der seine Verehrer - wie Jesus - zur Ordnung rufen würde: "Nur Einer ist gut!"? Ein solcher Papst müsste den Mut haben, sich sozusagen gegen "Gott" zu wenden, denn die Festlegungen seiner Vorgänger gelten nach römischer Tradition als Gottes Verfügungen! Wie soll ein gläubiger Mensch dazu fähig sein? - Und was kann ein katholischer Theologe tun, wenn er überzeugt ist, dass allein der Begriff eines "Stellvertreters Gottes" schon der Gotteslästerung oder der Leugnung Gottes gleichkommt? Wenn er es ausspricht, gehört er in die lange Reihe einzelner Rufer ("gefährlicher Irrlehrer"?), die bisher immer einzeln isoliert und aus dieser "Kirche" hinausgedrängt worden sind, wie neulich Eugen Drewermann. Der Erfolg Martin Luthers war nur denkbar, weil die politischen Umstände damals den Machtbereich des Papstes zufällig eingeschränkt haben.
geloggt Offline
E-Mail E-Mail PrivatnachrichtPrivatnachricht Antwort: 1 - 1
1 Seiten 1 Thema empfehlen
Thema ausdrucken Thema ausdrucken

Forum www.religion-und-spiritualitaet.de    Religion und Spiritualität    Bibelstellen  ›  Weide meine Lämmer (Joh 21, 15ff)

Thema Bewertung
Für dieses Thema existiert derzeit keine Wertung