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Forum www.religion-und-spiritualitaet.de    Religion und Spiritualität    Ehe und Scheidung  ›  Wenn die Ehe an ihre Grenze stößt ... Moderatoren: Weber
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Wenn die Ehe an ihre Grenze stößt ...  Dieses Thema wurde bisher 2.589 mal gelesen. Thema ausdrucken Thema ausdrucken
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Dickers
01 Juni 2005, 11:00 Einem Moderator melden Einem Moderator melden
0 - 25 Beiträge
Beiträge: 16
Wenn die Ehe an ihre Grenze stößt - Muss unsere Kirche nicht barmherziger werden?

Wir machen Grenzerfahrungen im Leben. Dabei kann es zu Verletzungen kommen, die wir selbst erleiden oder anderen zufügen. Manchmal fühlen wir uns dann schuldig - so wie zwei Ehepartner, die den schmerzlichen Prozess ihrer Trennung und Scheidung durchlebt und sich in gegenseitigem Schuldgefühl getrennt haben. Sie möchten zwar nicht zurück, aber sie würden sich wohler fühlen, wenn ein versöhnlicher Schluss-Strich unter ihre bisherige Beziehung gezogen werden könnte.

Wer hilft ihnen dabei? Die Kirche? Eheleute, deren Ehe zerbrochen ist und die wieder geheiratet haben, halten die Kirche, vornehmlich die kath. Kirche, für unbarmherzig, unversöhnlich und hart. Sie fühlen sich kalt ausgesperrt, wie „Katholiken zweiter Klasse“. Die kirchlichen Regelungen können sie meistens nicht verstehen, und sie sehen sich mit ihrem Problem nicht ernst genommen.

Schadet der Kirche nicht dieser Mangel an Lebensnähe, an Toleranz und an Barmherzigkeit? Macht er es ihr nicht schwer, glaubwürdig die befreiende Botschaft Jesu von einem Gott zu bezeugen, der den Menschen zugewandt ist? Wenn die Ehe an ihre Grenze stößt, darf die Kirche dann diejenigen, die sie um Rat bitten, allein lassen?

In Deutschland scheitern jedes Jahr ca. 150.000 Paare am lebenslangen Projekt Treue. Die meisten davon haben kirchlich geheiratet. Wenn sich die Kirche als heilsame Gemeinschaft erweisen will, dann muss sie nicht nur für den Schutz der Ehe eintreten, sondern sollte den Menschen auch dann zur Seite stehen, wenn ihre Beziehung an ein Ende kommt. Vielleicht kann sie dann deutlich machen, dass Gott auch mit geht in das Zerbrechen einer Ehe. Vielleicht kann sie ihnen die Hoffnung vermitteln: die vergangene Ehe war nicht sinnlos. Sie behält ihr Gewicht; das Ja dazu bleibt, es muss nicht widerrufen werden. Vielleicht kann so deutlich werden, dass Scheidung nicht Endstation sein muss, sondern Durchgang und Übergang zu einem neuen Leben sein kann.

Menschen brauchen zum Überleben ein Obdach für die Seele, hat jemand gesagt. Manchmal brauchen sie ein neues Obdach, weil das Haus unbewohnbar geworden ist. Wiederheirat ist in der Regel kein Zeichen für einen Mangel an Moral, sondern Hinweis auf Überlebenswillen. Zugleich zeigt sie, dass Menschen auch dann nicht vom Traum einer dauerhaften, verlässlichen Bindung ablassen, wenn sie einmal Schiffbruch erlitten haben.

„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.“ Ein Wort Jesu. Gilt es nicht auch für die Kirche? Muss Kirche nicht daran mit wirken, dass Ehe ein Dach für die Seele bleibt auch für diejenigen, die es von neuem versuchen?

Und außerdem: gibt es im Leben nicht heilsame Abschiede?

Abschied tut zwar weh. Aber kann es nicht je nach Situation hilfreich sein, Abschied zu nehmen - von Gewohnheiten, von Lebensabschnitten?

Abschied tut weh: von der Freundin, vom Freund, vom Ehepartner - von Menschen, mit denen man ein Leben lang zusammen sein wollte. Da kann eine Ehe nicht mehr fortgesetzt werden, weil man sich gegenseitig nur noch verletzt und sich das Leben zur Hölle macht. Abschied nehmen würde bedeuten: sich von Enttäuschungen verabschieden. Ideale, die man verwirklichen wollte, haben sich als Illusionen herausgestellt.

Natürlich kommt es vor, dass sich Menschen zu schnell aneinander gebunden haben oder zu schnell vor Konflikten davon laufen. Aber soll dann, wenn kein Lösungsweg in Sicht ist, der Rest des Lebens einem gemeinsamen Straflager gleichen?

„Was ihr auf Erden binden werdet, wird auch im Himmel gebunden sein.“ Das steht in der Bibel. „Was ihr auf Erden lösen werdet, wird auch im Himmel gelöst sein.“ Auch das steht in der Bibel. Kann bzw. soll die Kirche nicht beide Aspekte in ihrem Handlungsspielraum berücksichtigen?
geloggt Offline
PrivatnachrichtPrivatnachricht
Weber
10 Juni 2005, 18:50 Einem Moderator melden Einem Moderator melden
Board Moderator
Beiträge: 210
Was wird dazu der Papst sagen? Gerade hat er doch wieder so´n alten Schmarren losgelassen. Als ob die Ehe nicht auch wandlungsfähig wäre! Was isat von diesem Papst überhaupt zu erwarten?
geloggt Offline
PrivatnachrichtPrivatnachricht Antwort: 1 - 1
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