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Forum www.religion-und-spiritualitaet.de    Religion und Spiritualität    Weihnachten  ›  Wie heute Weihnachten feiern? Moderatoren: Weber
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Wie heute Weihnachten feiern?  Dieses Thema wurde bisher 2.371 mal gelesen. Thema ausdrucken Thema ausdrucken
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Weber
12 Dezember 2006, 17:27 Einem Moderator melden Einem Moderator melden
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Beiträge: 210
Liebe Christen!

Alle Jahre wieder feiern wir Weihnachten. In diesem Jahr war die Vorbereitungszeit sehr kurz. Aber wenn es dann so weit ist, dann ist eines klar:  es wird gefeiert.

Feiern ist ein Grundbedürfnis des Menschen.

Oft ist es die Kirche, die mit ihren Festen und Hochfesten den Anlass fürs Feiern vorgibt – wie heute mit dem Geburtsfest Jesu. Oder es sind die persönlichen Lebensstationen wie Geburtstag, Hochzeit oder Jubiläen, die gefeiert werden. In jedem Fall ist ein Fest Ausdruck der Überzeugung, dass das Leben schön ist und einen Sinn hat und dass das eine Feier wert ist. So wird der Hoffnungsüberschuss, der in uns steckt, wach gehalten und öffentlich bezeugt. Und selbst das Begräbnis ist eine Feier, die bekundet, dass das Leben weiter geht und dass die Hoffnung auf Sinn trotz des Verlustes eines lieben Menschen nicht erloschen ist. Feiern ist wichtig und kommt dem Grundbedürfnis des Menschen entgegen, besonders des jungen Menschen. Für viele jungen Menschen ist das Leben eine einzige Party. Es ist Ausdruck der Lebensfreude, der Sinnfülle und der unbegrenzten Möglichkeiten. Es ist schön, jung zu sein. Und für die Älteren ist es nützlich, wenn sie von diesem Lebensgefühl etwas zurückbehalten haben.  -  Ein zweiter Gedanke:

Es gibt Rituale des Feierns.

Der Begriff des Ritus ist uns aus der Kirche bekannt. Aber es gibt auch häusliche Rituale. An Weihnachten die Bescherung der Kinder, das gegenseitige Besuchen der Familienmitglieder mit ihren Kindern, der Kirchgang, das gemeinsame Mahl; manchmal unterliegt sogar die Speisenfolge einer jahrelangen Tradition. Solche Rituale setzen Gefühle der Sicherheit und Geborgenheit frei; es ist wie Wellness-Time.

Auch die Kirche kennt an ihren Festen solche Rituale, man nennt sie hier eher Riten. Am ausgeprägtesten ist das in der Kar- und Osterliturgie. Aber auch Weihnachten hat seine traditionellen Akzente: die Krippe, die Weihnachtsbäume und natürlich die Festliturgie. Es ist im Grunde immer die eine und selbe Messe, die bei allen Gelegenheiten gefeiert wird; heute allerdings besonders festlich mit leuchtenden Kerzen und vielen Messdienerinnen und Messdienern, mit Kirchenchor und… Auch das gibt Heimat. Deshalb sind Weihnachten meist mehr Leute in der Kirche als bei anderen Gelegenheiten. Kirche tut etwas für die Seele, und das tut dem Gemüt gut. Und jeder Pastor freut sich, wenn es ihm gelingt, an solchen Feiertagen mit der Gestaltung der Liturgie die Menschen anzusprechen.  -  Ein letzter Gedanke:

Trotzdem bedarf es immer der Aktualisierung des christlichen Festinhaltes.

Wenn wir so Weihnachten feiern, wie ich es bisher geschildert habe, dann wird es auf Dauer langweilig. Das Fest braucht neben den gewohnten Ritualen auch der steten Aktualisierung, die auf die Lebenswirklichkeit heute bezogen ist. Was meine ich damit?
Weihnachten ist ja der Geburtstag eines Menschen, der für uns besonders wichtig ist. Nach ihm und nach seinen Vorgaben wollen wir unser Leben gestalten und für unser eigenes Leben Sinn stiften. D. h.: wir, die wir uns nach Christus Christen nennen, wollen selber ein Bisschen so sein wie er. Ich hatte da eigentlich an mehr gedacht als nur an eine großzügige Kollekte. Z. Bsp. könnte ich mir vorstellen, dass man für ein Kind, das es nötig hat, so etwas wie Ansprechpartner, Vertrauensperson, Lernhelfer, Oase werden könnte. Wohlgemerkt: ich meine keine Patenschaft irgendwo, die mit Geld abgegolten wird. Oder ich denke an ältere Menschen, die alleine wohnen, denen aber die Bewältigung der alltäglichen Pflichten schwer fällt: vielleicht kann man ihnen durch zuverlässige persönliche Hilfe noch ein paar Jahre in der eigenen Behausung ermöglichen. Oder ich denke an Kranke, die Zuwendung und Ermutigung brauchen.  -  Weihnachten feiern heißt eigentlich: vom hohen Ross der Selbstgenügsamkeit und Ichbezogenheit herunterzusteigen und Partner und Freund werden für einen, der´s braucht. Das stiftet Sinn auch fürs eigene Leben.

So etwas ist natürlich keine Sache für einen Tag, etwa für den ersten Weihnachtstag. So etwas könnte man aber vielleicht Weihnachten mal überlegen, wie das in Zukunft aussehen kann. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, unauffällig zu helfen, einfach da zu sein, wo´s nötig ist, zu umarmen, wo´s angebracht ist, zu trösten, wo alles trostlos scheint. Weihnachten feiern muss Konsequenzen haben!

Zum Schluss wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen, die nicht zur Kirche kommen können oder wollen, ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.

Amen.
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