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Forum www.religion-und-spiritualitaet.de    Religion und Spiritualität    Bibelstellen  ›  Ein Beispiel habe ich euch! (Joh 13, 1-15) Moderatoren: Weber
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Ein Beispiel habe ich euch! (Joh 13, 1-15)  Dieses Thema wurde bisher 1.014 mal gelesen. Thema ausdrucken Thema ausdrucken
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Weber
03 April 2007, 21:48 Einem Moderator melden Einem Moderator melden
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Liebe Christen!

Was einer in Erwartung seines eigenen Todes tut, hat besonderes Gewicht, ist von außerordentlicher Dichte. So muss man die Fußwaschung verstehen, die am heutigen Gründonnerstag vorgelesen wird. Sie ist eine Schlüsselbotschaft Jesu an seine Jünger, gewissermaßen ein Vermächtnis. Jesus unterbricht sogar das Mahl, um dieses Zeichen zu setzen. – Was ist gemeint?

1.     Die Abhängigkeit
Den Leuten die Füße zu waschen, war damals eine Dienstleistung, die Sklaven zu erbringen hatten. Sie lebten in totaler Abhängigkeit von den Herrschaften, deren Eigentum sie waren. In diese Abhängigkeit begibt sich Jesus zeichenhaft. Er will der Sklave sein, der Geringste von allen und macht damit seine Jünger groß, lässt sie die Herrschaften sein. Das ist eine Umkehrung der herkömmlichen Rollen. Er, der Offenbarer der Herrlichkeit Gottes, macht sich zum Sklaven seiner Gefolgschaft. Damit wächst das Selbstwertgefühl der Jünger ins Unermessliche. Protest, wie Petrus ihn vorbringt, nützt da nichts. Im niedrigsten Dienst wird die göttliche Herrlichkeit offenbar.

2.     Die Not-wendigkeit
Was Jesus tut, ist nicht beliebig, sondern not-wendig. Im Zeichen der Fußwaschung wendet er die Not, die darin besteht, dass Menschen Herrschaft über Menschen ausüben. Das ist das uralte Gesetz der Unterdrückung: die einen haben die Macht, das Sagen, die Herrschaft; die anderen bekommen den Druck zu spüren, sind abhängig, unfrei. Jesus wendet die Not auf sich, macht sich zum Sklaven, freiwillig, beispielhaft. Er will damit sagen: nur so kann man der Herrschaft der Menschen über Menschen begegnen. Jesus kennt keine Machtstrategien. Er entmachtet die Macht.

3.     Die Beispielhaftigkeit
Ein letzter Gedanke. Das Beispiel, das Jesus gibt, soll Schule machen. Wer Jünger Jesu sein will, soll dasselbe tun. Er soll dienen, den untersten Weg gehen, nicht gezwungen, sondern freiwillig. Diese Gesinnung ist für die Jüngerschaft Jesu so entscheidend, so wichtig, dass Jesus ihrer Demonstration wegen sogar das Mahl unterbricht. War es ein Abendmahl? Vielleicht. Auf jeden Fall ist für das Christsein die innere Dienstbereitschaft noch wichtiger als der korrekte Vollzug des rituellen Mahls. Für den Evangelisten Johannes ist die Wahrhaftigkeit der Gesinnung das eigentlich Wesentliche des Christseins. Im Angesicht des Todes geht es um das Wesentliche. Und wir sind eingeladen, unser Leben auch so zu sehen und  --  wenn nötig  --   entsprechende Konsequenzen zu ziehen.

Amen.

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