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Forum www.religion-und-spiritualitaet.de    Religion und Spiritualität    Christi Himmelfahrt  ›  Erfahrungen der Gottesferne Moderatoren: Weber
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Erfahrungen der Gottesferne  Dieses Thema wurde bisher 4.071 mal gelesen. Thema ausdrucken Thema ausdrucken
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Weber
13 Mai 2007, 21:53 Einem Moderator melden Einem Moderator melden
Board Moderator
Beiträge: 210
Liebe Christen!

Es ist sicher überflüssig zu sagen, dass Christi Himmelfahrt mit Weltraumfahrt nichts zu tun hat. Der Weltraum oder das Universum ist das Forschungsobjekt der Naturwissenschaftler; der Himmel, in den Jesus eingeht, meint Gott selber. Denn der Himmel ist in der Sprache der Bibel der verborgene Gott: kein Ort im üblichen Sinne, sondern das oder der ganz Andere – eben Gott. Christi Himmelfahrt meint den Eintritt oder das Verschwinden Jesu in die Verborgenheit Gottes. Es ist ein Bild des Abschieds. – Übrigens hat nur Lukas die Himmelfahrt Jesu überliefert und das gleich zwei Mal: im Evangelium und in der Apostelgeschichte. Von daher darf man annehmen, dass es sich nicht um ein historisches Ereignis handelt, sondern eher um eine kunstvolle Erzählung, die die Erfahrung der Gottesferne der frühen Jüngergemeinde aufgreift.

Die Bibel kennt ja durchaus die Tatsache, dass gerade gerechte, gläubige, gottesfürchtige Menschen unter der Erfahrung der Gottesferne leiden. Das Paradebeispiel dafür ist der am Kreuz hängende Jesus, der an den bisher so vertrauten Vater-Gott die quälende Frage richtet: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mt 27, 46). Wenn es nicht in der Bibel stünde, würde man eine solche Behauptung als Blasphemie (Gotteslästerung) zurückweisen.  Jesus, der Sohn Gottes, erfährt Gottes Abwesenheit!

Ein anderes Beispiel ist in der Bibel Ijob, der Gerechte und Gottesfürchtige der Vorzeit. Ihn trifft ein Schicksalsschlag nach dem anderen, und verzweifelt versucht er, seine Leiderfahrungen mit seiner Gottesvorstellung in Einklang zu bringen. Vergebens. Gott ist der ganz Andere. Trotzdem kündigt Ijob seinem Gott die Freundschaft nicht. Er bleibt Gott treu. -  Übrigens: Es fällt uns allen nicht schwer, in Zeiten der Gesundheit, des Wohlstands, des Erfolgs und des persönlichen Lebensglücks an einen lieben Gott zu glauben. Aber wie schnell wird der „liebe“ Gott zur Makulatur, wenn das alles zusammenbricht! Und eigentlich beginnt erst dann der wirkliche Glaube, das Vertrauen wider die eigene Erfahrung.

Und so muss es auch den Jüngern ergangen sein nach dem Tod ihres Leitbildes Jesus. Zwar mochten sie sich eine Zeit lang mit vermeintlichen oder wirklichen Erscheinungen des Auferstandenen getröstet haben, doch irgendwann war es vorbei mit diesen Durchhalteparolen. Sie mussten sich damit abfinden, dass es diesen Jesus, mit dem sie gelebt hatten, nicht mehr gibt. Lukas nimmt diese Erfahrung der Jünger auf, verarbeitet sie literarisch mit vielen tröstlichen Worten und Verheißungen für die Zukunft. Er sagt: Jesus wird wiederkommen; er wird die Gabe, die der Vater verheißen hat, zu euch herab senden; die Kraft des Heiligen Geistes wird auf euch herab kommen. Und so kehren die Jünger getröstet und in großer Freude nach Jerusalem zurück.

Sollte es uns anders ergehen als den Jüngern damals oder dem alten Ijob? Der „liebe“ Gott entgleitet uns so schnell, wenn er sich nicht als der erweist, als den wir ihn uns ausgedacht haben oder wenn er nicht auf unsere Anweisungen, die wir ihm im Gebet vorgeben, eingeht oder reagiert. Gott ist anders. Und keiner braucht sich zu schämen, wenn er keinen Zugang oder keinen Zugang mehr zu Gott hat. Glauben heißt: auf Gott vertrauen, auch wenn so vieles (oder alles) dagegen spricht. Im Glauben liegt eine ungeahnte Kraft. Das hat Jesus, das hat Ijob, das haben die Jünger uns gezeigt. Jesus sagt einmal zu dem Vater eines besessenen Jungen: „Alles kann, wer glaubt“ (Mk 9, 23). Darauf der Vater: „Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben! (9, 24).

Amen.
geloggt Offline
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Hadig
10 Dezember 2009, 10:34 Einem Moderator melden Einem Moderator melden
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Beiträge: 7
Mein kleiner, an Raum und Zeit gebundener Verstand, kann sich kein Bild von GOTT machen. Jedes Bild müsste IHN verkleinern. Nie werde ich in sein Antlitz blicken können. (Hat GOTT überhaupt ein Antlitz?)´Zu groß ist die Kluft.  Was ich aber kann, ich kann seinen W i l l e n erfahren!
Dieser Wille zeigt sich mir in den Natur/Schöpfungsgesetzen, die auch die Sprache GOTTES ist.  Z.B.: "Was der Menschsät das wird er ernten. Es ist das Naturgesetz der Wechselwirkung.  GOTT ist die Kraft, die die Natur treibt.

Ich las: "Lernt die Schöpfung in ihrer Gesetzmässigkeit richtig kennen. Dann erkennt ihr den grossen GOTTES-Willen."

Weiter las ich: "Ihr ehrt GOTT nicht damit, wenn ihr an Dinge blindlings glaubt, die sich mit den Schöpfungsurgesetzen nicht vereinen lassen"
geloggt Offline
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